... einen Schachspieler.

Sein Name sollte idealerweise mit „K“ beginnen. Alle guten Schachspieler fangen schließlich mit „K“ an: Karpow, Kasparow, Kortschnoi, Kramnik, Carlsen … Natürlich suchen wir keinen Weltmeister, aber Führerschein sollte er schon haben.

Wir, das ist die unbedeutende Sparte eines bedeutenden Vereins. Mit 26 Jahren zählt die Abteilung „Schach“ zwar zu den „aufgehenden Sternen“, dafür ist unsere Mannschaft aber durchweg mit Oldies besetzt. (Lieber junger Sportfreund: Bist Du Außenseiter und willst es bleiben? Dann komm zu uns!)

Außerdem werden „Wir“ immer weniger.
In besseren Tagen zählten wir ...viele. Viele sind gegangen. (Einige auch freiwillig!) Das letzte Durchzählen ergab die ernüchternde Zahl „7“.
Eine magische Zahl! Normalerweise die Gelegenheit, Glorreiches zu vollbringen. Samurai sind schon zu siebt angetreten. Zwerge und Geißlein konnten damit ebenfalls einiges ausrichten. Für eine Schachmannschaft , braucht es leider die „8“. Deshalb:

Wir suchen einen Schachspieler!

Sie fühlen sich angesprochen?
Nervlich sollten Sie schon einiges aushalten können. Der Druck in der Bezirksoberliga spielen zu müssen ist nicht jedermanns Sache. (Da haben schon ganz andere das Handtuch geschmissen.) Eigentlich ist es nicht der Druck der Liga, sondern Spott und Häme der Mannschaftskollegen, die es im Fall einer Niederlage auszuhalten gilt. Damit nicht genug: Als besonderen Bonbon leisten wir uns einmal im Monat eine professionelle Trainerin, (ja, eine Frau!) die uns nach allen Regeln der Kunst, unsere Unfähigkeit schachlichen Grenzen aufzeigt..

Klingt nicht so verlockend? Ach was. Mit einer großen Portion Humorlosigkeit stehen Sie das durch. Vorteilhaft wäre es natürlich, wenn Sie unserer Sprache nicht mächtig sind. Würde auch nicht viel Sinn machen. Während des Wettkampfes darf man nicht reden und auf der Heimfahrt von Auswärtsspielen wollen die meisten schlafen. (Oder noch schlimmer, in epischer Breite von ihrer Glanzpartie erzählen.)

Natürlich ist uns die Aussichtslosigkeit dieses Aufrufs durchaus bewusst. Aber womit soll man fürs Schach auch schon werben? Mit „Nette Menschen spielen Schach“ ? (Ha!)
Dann vielleicht doch schon lieber mit der Tatsache, dass dem Deutschen Schachbund gerade, auf Grund „mangelnder Eigenmotorik der Sportart“ , die Fördermittel gestrichen wurden.(Ha!HA!)
Wer sich heutzutage also fürs „Holzfiguren-Schieben-In- Action-Variante“ entscheidet, der wählt natürlich den Kegelclub und nicht den Schachverein.

Sollten Sie trotz aller Widrigkeiten dennoch die Lust verspüren, an einem unserer 8 Bretter Platz nehmen zu wollen, dann besuchen Sie uns (an einem Donnerstag) im Hotel Restaurant Allerblick. (Kegeln können sie dort auch.)

BB

< zur Startseite